Zu Gast bei der Autorin Karen Köhler

Am 22.02.2021 besuchen wir, in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Aalen, die Autorin Karen Köhler zu Hause – zumindest virtuell.

2015 erhielt Karen Köhler den Schubart-Literaturförderpreis von der Kreissparkasse Ostalb. Sie erhielt den Preis für ihren Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“. In seiner Ansprache sagte Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler damals zu diesem Werk: „Die neun Geschichten ihres literarischen Debüts beschreiben Empfindungen in extremster Form und handeln vom Unterwegssein zwischen Diesseits und Jenseits. (…) Ihr gelingt die seltene Balance zwischen absoluter Leichtigkeit und höchster Tragik.“

Christian Friedrich Daniel Schubart, nach dem auch der Förderpreis der Kreissparkasse Ostalb benannt ist, war ein Dichter, Komponist und Journalist des 18. Jahrhunderts. Er wuchs in Aalen auf, weshalb ihm die Stadt auch 1955 den Schubart-Literaturpreis gewidmet hat, einen der ältesten Literaturpreise des Landes. Schubart war auch die Inspiration für die jährliche Veranstaltungsreihe „wortgewaltig“. Wortgewaltige Künstlerinnen und Künstler kommen dabei zu Wort, ob in Literatur, Musik, Politik, Bildender Kunst oder Publizistik. 2021 sind Begegnungen u.a. mit Prof. Bernhard Pörksen und der ARD-Hörfunkkorrespondentin Karin Senz geplant.

Karen Köhler ist bereits zum wiederholten Male bei „wortgewaltig“ dabei. An ihr mag Uta Singer, die stellvertretende Leiterin des Kulturamtes der Stadt Aalen, besonders, dass sie ihr Publikum nicht nur mit Worten in ihren Bann zieht: „Sie vermittelt etwas sehr Persönliches, Erfrischendes, Direktes. Vielleicht liegt es an ihrer Schauspielausbildung, dass ihre Lesung nicht steif und distanziert ist, sondern authentisch und sehr unterhaltsam.“

Einen Eindruck in Karen Köhlers Persönlichkeit gibt ihre Antwort auf unsere Frage, „Wer ist Karen Köhler?“: „Haha! Das herauszufinden versuche ich, seit ich denken kann,“ sagt sie. „Das Narrativ, das wir von uns selbst fortschreiben, setzt sich aus so vielen Splittern zusammen, dass Identität zu einem Konstrukt wird, dem ich grundsätzlich Misstrauen entgegenbringe. Ich bin ein Mensch. Aber: Bin ich eine Frau? Was bedeutet es, wenn wir das Wort Frau sagen, was genau meinen wir damit? Ich bin ein Mensch. Bin ich deswegen kein Tier? Nur weil Menschen versuchen, sich vehement von Natur abgegrenzt zu denken? Bin ich eine Tochter? Ich bin in Deutschland geboren. Das ist Zufall und keine Leistung. Meine Hautfarbe und das damit verbundene Privileg in unserer Gesellschaft ist Zufall. Meine Sommersprossen sind Zufall. Selbst mein Name wurde mir von anderen zugewiesen. Aber: Ich bin die Summe meiner Handlungen. Der ausgeführten und nicht ausgeführten Gedanken, Gefühle und Handlungen. Das kann ich mit Sicherheit sagen.“

2019 erschien Karen Köhlers erster Roman „Miroloi“, von dem sie sagt, er sei das Ergebnis einer sehr langen Prokrastination gewesen sei. Um „Miroloi“ wird es in der online Begegnung mit Karen Köhler auch gehen. Was uns sonst noch erwartet, will sie uns aber nicht verraten. Man darf also gespannt sein.

Zur Veranstaltung kann man sich hier anmelden.

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