„Leider stelle ich fest, dass auf beiden Seiten die gleichen Vorurteile vorherrschen wie in der Geschichte.“ Das ist das Fazit unseres Referenten Matthias Hofmann, nachdem er sich seit seinem Studium der Geschichte und Orientalistik in den 1990er Jahren mit dem Aufeinandertreffen von Orient und Okzident in der Geschichte auseinandergesetzt hat.
Er selbst wurde im Iran geboren, wo sein Vater für die Hoechst AG einige Jahre arbeitete. Für ihn ist auch das ein Grund für sein Interesse an der arabischen Welt. Er war schon mehrfach im Nahen Osten, insbesondere in Afghanistan. Was waren dabei die eindrücklichsten Erlebnisse für ihn? „Das völlig andere Verständnis von Gesellschaft und Politik wie wir es in Europa pflegen,“ erzählt er. „Auch die Gewichtung der Interessen ist so ein völlig anderes als bei uns.“
Matthias Hofmann unterstreicht, dass die Entwicklungen im Nahen Osten sehr wichtig seien für uns im Westen und in Europa. Zum einen verfügen die Länder des Nahen Ostens im Überfluss über fossile Bodenschätze, die wir in Europa benötigen. Zum anderen spüren aber natürlich auch wir die Auswirkungen der politischen Ereignisse dort, wie etwa Kriege, vor denen die Menschen nach Europa flüchten. Die Zusammenhänge in der arabischen Welt zu verstehen hilft uns deshalb auch beim Verstehen der Situation bei uns in Europa.
Auch darum geht es in dem Vortrag „Die Saudis – Eine arabische Dynastie“, den Matthias Hofmann am 22.06.2020 online für uns halten wird. An Saudi-Arabien interessiert ihn vor allem, dass es eine absolute Monarchie ist. Es gibt kein Parlament und auch keine Demokratie. „Dies alles funktioniert ohne viel Gegenwehr,“ betont er, denn das Königshaus in Persona Mohammed bin Salman verstehe es sehr gut diese absolute Macht zu behalten.
Der Vortrag findet über Zoom statt. Wer sich dazu anmelden möchte, kann dies hier tun.